Die meisten Menschen reden einfach von einer Lebensmittelmotte, wenn sich ein Gespinst im Mehl oder im Müsli zeigt. Genau genommen gibt es aber eine Lebensmittelmotte im engeren Sinne nicht. Unter Lebensmittelmotten wird eine ganze Reihe von Schmetterlingen zusammengefasst, die alle sehr gefräßig sind und einen großen Schaden in Küche und Vorratslagern anrichtet. Die bekanntesten von ihnen sind die Dörrobstmotte, die Mehlmotte und der Mehlzünsler. In diesem Artikel geht es um das Aussehen und die Lebensweise des Mehlzünslers. Der Laie wird die Tiere nicht so einfach unterscheiden können, für den Zoologen weisen die Tiere aber ganz erhebliche Unterschiede auf.
Morphologie des Mehlzünslers
Unter Morphologie verstehen Biologen einfach die äußere Erscheinung eines Objektes (Pflanze, Tier, Bakterium oder was auch immer gerade von Interesse ist). Zunächst eine kurze Beschreibung der Imago (des voll entwickelten Tieres). Die Flügelspannweite des Falters ist etwa 18 bis 30 Millimeter. Ein wichtiges Bestimmungsmerkmal befindet sich auf den Flügel (übrigens ist das bei Insekten sehr häufig). Der Vorderflügel ist nämlich durch zwei Querlinien in drei Felder unterteilt. Auch die Hinterflügel, die weißlichgrau bis grau sind haben zwei weißliche Querlinien. Der Kopf hat eine gelbliche Farbe, der Thorax (die zoologische Bezeichnung für die Brust von Insekten) ist violettbraun und der Hinterleib (das Abdomen). An den Fühlern können übrigens Männchen und Weibchen unterschieden werden, denn bei den Männchen sind sie sehr fein und bei den Weibchen eher fadenförmig.
Das Ei ist oval und grauweiß und hat ungefähr 0,52 mm in der Länge und 0,37 mm in der Breite. Die Oberfläche zeigt ein Netzmuster.
Der eigentliche Feind, die Raupe, ist weißlich grau, haben ein braunes Nackenschild und einen dunkelbraunen Kopf. Die üblichen Komplexaugen der Insekten haben sie nicht, sondern vier kleine Lichtsinnesorgane, die als Ocelli bezeichnet werden.
Schließlich noch zur Puppe: Diese hat eine gelblichbrauen Farbe und einen rotbraunen gefärbten Hinterleib.
Lebensweise des Mehlzünslers
Der Mehlzünsler ist ein holometaboles Insekt, macht also eine vollkommene Verwandlung über ein Puppenstadium durch. Die Länge der Entwicklung hängt stark von der Außentemperatur ab. Wenn die Temperaturen ausreichend hoch sind und auch die Luftfeuchtigkeit einen bestimmten Wert erreicht hat, dann werden die ganze Zeit über Generationen gebildet und das ist bis zu fünfmal im Jahr möglich. Wer also diesen Vorratsschädling im Haus hat, der kann sich in den Wintermonaten nicht ausruhen, es sei denn, er heizt im Winter die Räume nicht. Die Weibchen legen 200 bis 500 Eier, aus denen schon nach 3 bis 5 Tagen die Raupen schlüpfen. Es gibt insgesamt fünf Larvenstadien.
Schlupfwespen der Gattung Trichogramma als ihr natürlicher Feind unterbrechen diesen Zyklus, indem Sie einfach ihre Eier auffressen.