Wer eine Motte oder ein anderes Insekt unter der Lupe genauer betrachtet, der wird erstaunt feststellen, dass die Augen der Motten vollkommen anders aussehen. Sie haben eine Iris oder einen Augapfel, sondern gleichen vielmehr einem Mosaik. Das ist aber nicht die einzige Besonderheit. Die Augen der Motten ermöglichen zwar kein so scharfes sehen wie beim Menschen, haben aber andere Eigenschaften.
Die Augen der Motten sind Komplexaugen
Biologen bezeichnen die Augen der Motten (sowie aller anderen Insekten) als Komplex- oder Facettenauge. Das Besondere daran ist, dass es nicht aus einem Auge, sondern aus mehreren besteht. Die Augen heißen Ommatidien. Die Anzahl dieser Augen ist von Insekt zu Insekt, ja sogar innerhalb der gleichen Art, unterschiedlich. Oft sind es mehrere tausend Ommatidien, die sich in einem Facettenauge befinden. Das Auge der Motten ist ein sogenanntes Superpositionsauge. Dieses kann sich je nach Lichteinfall verkürzen oder verlängern. Fällt mehr Licht auf das Auge, ziehen sich die Zellen in Richtung der Linse zurück. Das führt dazu, dass mehr Licht eingefangen wird. Allerdings geht das zu Lasten der Auflösung, sodass Motten während der Dunkelheit nicht mehr so gut sehen. DAs Auge hat den Vorteil, dass es Bewegungen besser wahrnehmen kann. Dadurch erklärt sich auch, warum Fliegen so schwer zu fangen sind.
Motten haben ein anderes Blickfeld als Menschen
Menschen sehen mit ihren beiden Augen nur in der Mitte wirklich scharf. Zu den Rändern hin wird das Bild immer unschärfer. Bei den Insekten verfügt jedes Auge über ein eigenes Blickfeld. Das hat zur Folge, dass das Blickfeld wesentlich umfangreicher ist. Eine Motte ist also durchaus in der Lage eine Annäherung auch von hinten zu erkennen. Allerdings ist das Tier ein wenig träge, sodass es oft doch nicht rechtzeitig wegkommt. Bei Fliegen kann man das gut beobachten. Manchmal scheinen die Insekten einen sechsten Sinn zu haben, da sie sofort wissen, wenn jemand von hinten kommt. Aufgrund der Augen ist das nicht verwunderlich.
Insekten erleben Farben anders als Menschen. Sie können zwar ebenfalls Farben sehen, allerdings nehmen Sie die Farbtöne anders wahr. Farben, die wir Menschen als schön empfinden sind für Insekten langweilig und umgekehrt.