Hier im Blog ist immer wieder von Schlupfwespen die Rede und welche Hilfe diese kleinen Insekten bei der Mottenbekämpfung bieten. Viele Leser schalte schon beim Wort „Wespe“ ab, zu tief sitzt die Vorstellung eines gestreiften Insektes, das beim Kaffeekränzchen mit Obstkuchen im Freien Angst und Schrecken verbreiten. Natürlich sind Schlupfwespen mit den echten Wespen verwandt, doch haben sie eine ganz andere Lebensweise. Schlupfwespen verbreiten höchstens Angst und Schrecken unter den Motten, ansonsten bekommt man von ihnen in der Wohnung nur sehr wenig mit.
Schlupfwespen leben parasitoid
Wer sich die Systematik beider Insekten ansieht, der entdeckt manches gemeinsame, doch auch viel trennendes. Beide gehören zu den Insekten, doch das tun die Eintagsfliege und der Käfer auch. Beide Tiere gehören zur gleichen Ordnung, nämlich zu den sogenannten Hautflügler. Zu dieser Ordnung gehören übrigens auch die Ameisen. Die Unterordnung ist ebenfalls die gleiche, nämlich Taillenwespen (Apocrita). Der Name kommt von der tiefen Einschnürung zwischen dem ersten und zweiten Taillensegment. Dadurch entsteht die sogenannte Wespentaille. Auch die Schlupfwespen haben eine solche. Bei der Überfamilie trennen sich dann die Wege, denn die echten Wespen gehören zur Überfamilie Vespoidea und die Schlupfwespen zu den ichneumonoidea. Das auffallendste ist allerdings die Lebensweise, denn Schlupfwespen leben parasitoid, das heißt, sie ernähren sich auf Kosten anderer Lebewesen, wobei diese den Tod finden (im Gegensatz zu parasitärer Lebensweise, wo der Wirt am Leben gelassen wird). Der Wirt sind hier die Eier von Motten.
Schlupfwespen bei der Mottenbekämpfung
Die parasitären Eigenschaften der Schlupfwespen machen sie optimal zur Mottenbekämpfung. Diese wurde schon vor Jahren erkannt und seit dieser Zeit werden die Insekten systematisch gezüchtet. Sie können über das Internet bezogen werden. Um den gesamten Lebenszyklus der Motten abzudecken müssen die Schlupfwespen für die Kleidermotten sechsmal und für die Lebensmittelmotten dreimal geliefert werden. Nachdem sie angekommen sind, ist es wichtig, dass sie der Kunde sofort an einer Stelle aussetzt, an der sich auch die Motten befinden. Wer schon seit längerer Zeit mit diesen kleinen Plagegeistern lebt, der weiß genau, wo er diese findet. Nun muss er einfach Geduld haben. Die Schlupfwespen erledigen ihre Arbeit und nach einigen Wochen sind die Motten aus der Wohnung verschwunden.