Nach einigen Tagen oder Wochen in der neuen Mietwohnung macht sich bald Ernüchterung breit, wenn sich zeigt, dass diese von Kleider- und/oder Lebensmittelmotten befallen ist. Nun stellt sich die Frage, wer die Bekämpfung der Motten bezahlt. Dabei kommt es natürlich immer auf den Einzelfall an. Normalerweise gilt das Verursacherprinzip: Wer den Schaden zu verantworten hat, muss auch für dessen Beseitigung sorgen. Woher die Motten kommen lässt sich aber nur sehr selten zweifelsfrei feststellen. Hier hilft ein Urteil vom Amtsgericht Bremen vom 6. Dezember 2001 weiter (Az: 25 C 0118/01, 25 C 118/01). Dort heißt es, dass der Vermieter die Kosten der Bekämpfung tragen muss, selbst wenn sich nicht eindeutig beweisen lässt, wer nun den Schaden verursacht hat. Bei einem Mottenbefall muss der Mieter diesem beim Vermieter anzeigen und ihm genügend Zeit lassen, um den Schaden zu beheben. Sollte der Mieter die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen, muss er auch die Kosten tragen.
Gifte sind nicht immer die beste Methode
Viele Hausbesitzer greifen bei einer Mottenplage zur chemischen Keule. Sie verpflichten im schlimmsten Fall einen Kammerjäger, der die Motten tötet. Die Wohnung ist dann für mehrere Tage nicht mehr bewohnbar, außerdem sind die Gifte schädlich für Menschen und Möbel. Sollten sich aufgrund der aggressiven Behandlungsmethoden Folgeschäden bei den Hausbewohnern oder den Möbeln zeigen, muss diese ebenfalls der Vermieter tragen.
Gift sind nicht immer die beste Methode. Es gibt sanftere Möglichkeiten, die Motten loszuwerden, die nicht gesundheitsschädlich sind und weniger kosten.
Schlupfwespen sind günstig und effektiv
Wer eine Auseinandersetzung mit dem Vermieter aus dem Weg gehen möchte, kann die Angelegenheit auch selbst in die Hand nehmen. Im Internet kann sich der Mottengeplagte Schlupfwespen bestellen. Dabei handelt es sich um nur 0,4 mm große Insekten, die als natürlich Feinde der Motten diese fressen. Die erste Lieferung kommt nach wenigen Tagen an. Nun muss der Kunde diese nur noch in der Nähe der Mottenester aussetzen. Den Rest erledigen die Schlupfwespen.