Mottenkugeln preist die Werbung als sicheres Mittel gegen Kleidermotten an. Die Inhaltsstoffe, früher Naphthalin, jetzt Paradichlorbenzol, reichen stark und vertreiben damit die Motten. Die Stoffe verkaufen Händler als Mottenkugeln und als Mottenpapier. Sie riechen Stark und vertreiben somit die Motten aus den Schränken. Der Wohnungsbesitzer zahlt dafür einen hohen Preis, da die Stoffe umwelt- und gesundheitsschädlich sind. Obwohl der Einsatz von Mottenkugeln gesundheitlich bedenklich ist, sind sie in den Geschäften nach wie vor zu finden. Beiden Stoffen besitzen die Eigenschaft zu sublimieren, das heißt, sie gehen vom festen in den gasförmigen Zustand über, sind also nicht flüssig. Diese Eigenschaft ist für die Bekämpfung von Motten in Schränken optimal.
Naphthalin – gesundheitsschädlich und veraltet
Naphthalin kommt in Mottenpulver kaum vor. Es handelt sich um einen aromatischen Kohlenwasserstoff. Chemiker verstehen unter einem Aromaten eine Verbindung, bei der sich sechs Kohlenstoffatome zu einem Ring zusammenschließen. Im Fall von Naphthalin sind es zwei Ringe, die eine Verbindung eingehen. Der Chemiker Alexander Garden isolierte 1819 zum ersten Mal Naphthalin aus Steinkohleteer. Die chemische Formel stellte 1866 Emil Erlenmeyer auf. Naphthalin kommt in der Natur bei einer Termitenart vor, der es zur Abwehr von Feinden benutzt. Auf der Haut führt der Stoff zu Reizungen und Dermatitis. Vermutlich wirkt es krebserregend.
Paradichlorbenzol- in Mottenpapier und gesundheitsschädlich
Paradichlorbenzol ist ebenfalls ein aromatischer Kohlenwasserstoff. Benzol stellt die Grundform aller Aromaten dar. Die Bezeichnung „Dichlor“ weist darauf hin, dass sich am Benzolring zwei Kohlenwasserstoffe befinden. Para gibt die Stellung des zweiten Chlors im Verhältnis zum ersten an. „Para“ bedeutet, dass das Chloratom gegenüber sitzt. Auch dieser Stoff ist krebserregend und aus diesem Grund ist es besser, auf Mottenpapier zu verzichten.
Schlupfwespen – die bessere Alternative
Mottenpulver wirkt schnell, daran besteht kein Zweifel. Trotzdem ist der Einsatz von Schlupfwespen zu empfehlen. Diese benötigen eine längere Zeit, sind unschädlich und verschwinden nach getaner Arbeit aus der Wohnung.