Das Wort „Wespe“ löst bei vielen Menschen Ängste aus. Nicht wenige Zeitgenossen haben zum Beispiel Allergien gegen Wespenstiche und für diese ist selbst ein sonst harmloser Stich lebensgefährlich. Mit diesen Tieren haben die Schlupfwespen nichts gemein. Sie haben zwar einen Stachel, dieser dient aber vollkommen anderen Zwecken.
Was sind Schlupfwespen
Schlupfwespen (Ichneumonidae) gehören zur Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) Zu dieser Familie gehören auch die Honigbiene und die echte Wespe. Die Verwandtschaft zu den Wespen ist zwar gegeben, doch sie gehören zur Teilordnung der sogenannten Legimmen, die früher als Parasiticia bezeichnet wurde. Dieser Name sagt eigentlich sehr genau aus, was Schlupfwespen sind und tun. Sie leben parasitär, das heißt, sie ernähren sich von einem Wirt. Diese Lebensweise darf übrigens nicht mit Symbiose verwechselt werden. Hier haben beide etwas davon (vergleiche Pilz und Baum). Die Legimmen sind entwicklungsgeschichtlich vor den Faltenwespen (zu denen die gemeine Wespe gehört) entstanden. Ihr Stachel dient nur zur Eiablage. Später wurde er dann im Laufe der Entwicklung zu einem Wehrstachel umfunktioniert. Die Eier werden in den noch lebenden Wirtsorganismus gelegt. Wenn die Larve voll entwickelt ist, wird der Wirt abgetötet.
Der Parasit der Mottenlarve: Trichogramma evanescens
Selbst wenn Trichogramma stechen könnten, würde das dem Menschen wohl kaum viel ausmachen, denn sie sind nur ungefähr einen halben Millimeter groß. Auch sie benutzen ihren Stachel zur Eiablage. Ihr Wirt sind die Eier der Motte, die sich langsam zur Mottenlarve entwickeln. Wenn sich aber Trichogrammen Eier darin befinden, dann haben die Larven keine Chance an Mehl, getrockneten Früchte und Müsli zu naschen. Die Schlupfwespen fressen sie auf und es Schlüpfen Schlupfwespen. Diese haben an Kuchen und anderen Leckereien kein Interesse. Ihnen schmecken die Larven von Motten und sie machen sich sofort wieder auf den Weg um diese zu suchen. Sollten sie nicht fündig werden, dann verhungern sie.
Schlupfwespen werden zur Bekämpfung der Motten gezüchtet und können im Internet bestellt werden. Der Kunde erhält drei Lieferungen. Die Schlupfwespenlarven befinden sich schon in Eiern von Motten und Schlüpfen bald und machen sich auf die Suche nach ihrem Wirt. Nach ein paar Wochen sind die Motten im Haushalt nicht mehr vorhanden.