Ein Blick über den Tellerrand – die Miniermotte

In diesem Blog geht es in erster Linie um die Mehl- und um die Kleidermotte, trotzdem sollen auch die anderen Motten nicht vergessen werden. Ein Schädling, der auch zu den Motten gehört, ist die Miniermotte. Diese greifen keine Lebensmittel oder Kleider an, sondern sie sind auf ganz bestimmte Pflanzen spezialisiert

Die Rosskastanienminiermotte

Wer glaubt, alle Insektenarten seien schon seit hundert oder mehr Jahren bekannt, der wird bei der Rosskastanienminiermotte eines Besseren belehrt. Diese wurde nämlich erst 1984 entdeckt und im Jahr 1989 in der Nähe von Steyr (in Österreich) nachgewiesen. 1990 und 1991 kam es hier zu einer Massenvermehrung dieser Mottenart. Diese neue Mottenart konnte sich deshalb so schnell vermehren, weil es hier noch keine natürlichen Feinde gab. Auch hier wären unsere Schlupfwespen wieder die Feinde der ersten Wahl gewesen, doch da es diese Tiere eben bis vor kurzem in diesen Breitengraden noch gar nicht gab, konnten sie sich ungeniert vermehren.

Schadwirkung der Miniermotte

Die Larven der Miniermotte ernähren sich von den Blättern der Rosskastanie, die dadurch welken. In den Blättern findet die Photosynthese statt und wenn viele Blätter schon vor dem Herbst braun werden, dann wird der Baum dadurch geschwächt. Wenn eine Rosskastanie, die in einem Biergarten steht, von einer Miniermotte befallen wird, dann sind die Besucher des Biergartens schon vor Ende des Sommers ohne das Blätterdach. Allerdings scheint es so zu sein, dass die Miniermotte kein frühzeitiges Absterben der Bäume zur Folge hat. Allerdings fehlen hierzu noch Langzeitstudien.

Die Rosskastanienminiermotte befällt auch andere Wirtspflanzen

Zunächst wurde angenommen, dass diese Art nur die Rosskastanie befallen würde, doch im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass auch andere Pflanzen von dieser Mottenart befallen werden. So werden der Bergahorn und der Spitzahorn von dem Schädling befallen. Allerdings ist in den Ahornarten die Sterblichkeit der Mottenlarven sehr hoch.

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