Viele Menschen haben vor dem Einsatz von Schlupfwespen Angst, denn sie denken dass diese Tiere an Kuchen naschen und wenn sie dabei gestört werden, empfindlich stechen. Jeder, der sich für die Bekämpfung von Motten interessiert, sei gesagt, dass die Schlupfwespen mit den Wespen, wie wir sie kennen, nur sehr wenig zu tun haben.
Schlupfwespen stellen einen früheren Entwicklungsschritt dar
Die Pflanzen und Tiere auf dieser Erde sind durch Evolution entstanden. Oft sind die Vorformen ausgestorben und es existiert nur noch das Endprodukt (wie beim Menschen), manchmal sind aber die anderen Lebensformen auch noch Bestandteil der Flora und Fauna. Die Schlupfwespen gehören wie die gemeine Wespe zur Klasse der Insekten (deren Merkmale übrigens unter anderen sechs Beinen sind, Spinnen gehören also nicht dazu). Die nächste Einteilung ist die Ordnung, auch hier gehören beide zu den Hautflüglern. Zu dieser Ordnung gehören so unterschiedliche Tiere wie Bienen und Ameisen. Sogar die Unterordnung haben Schlupfwespen, echte Wespen und Ameisen noch gemeinsam: Sie gehören zu den Taillenwespen (Apocrita). Erst bei der Familie erfolgt dann die Trennung, hier gehören die Schlupfwespen zur Familie Ichneumonidae. Die Schlupfwespen besitzen wie die echten Wespen einen Stachel, doch dieser wurde anfangs nicht zur Abwehr von Feinden verwendet, sondern um die Eier abzulegen. Diese Funktion hat er bei den Schlupfwespen immer noch. Die Schlupfwespen sind in der Morphologie (im Aussehen) stark unterschiedlich. So gibt es Tiere, die durchaus mehrere Zentimeter groß werden können und durch den Legestachel wirken sie noch zusätzlich bedrohlich. Die Schlupfwespe Trichogramma evanescens hat nur eine Größe von 04 mm, ist also kaum zu sehen.
Schlupfwespen müssen sofort ausgelegt werden
Schlupfwespen haben nur eine Nahrungsquelle, nämlich die Eier von Motten. Wenn sie längere Zeit darauf verzichten müssen, verhungern sie. Für den Mottengeplagten, der sich Schlupfwespen im Internet kauft, heißt das, dass er sie sofort an die richtige Stelle auslegen muss. Die kleinen Nützlinge machen sich dann sofort auf die Suche nach den Eiern, legen ihre Eier dort hinein und nach kurzer Zeit schlüpft aus dem Ei keine Motte, sondern erneut eine Schlupfwespenlarve, die sich sofort auf dem Weg macht um neue Eier zu parasitieren. Die Schlupfwespe ist aus biologischer Sicht ein parasitoid.