Wer sich für Schlupfwespen zur Mottenbekämpfung interessiert, der stellt früher oder später die Frage, wie man die Tiere wieder loswird. Dahinter steckt die Angst, dass vielleicht der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben wird und am Schluss statt Motten Heere von Schlupfwespen die Wohnung bevölkern.
Schlupfwespen haben mit der Gemeinen Wespe wenig zu tun
Natürlich sind Schlupfwespen mit der gemeinen Wespe verwandt, doch sie ähneln sich äußerlich überhaupt nicht. Schlupfwespen haben eine große Bandbreite im äußeren Erscheinungsbild. Manche werden mehrere Zentimeter groß und der Legestachel ist noch einmal so lang wie der Körper. Die Schlupfwespen der Gattung Trichogramma, die zur Mottenbekämpfung eingesetzt wird, haben hingegen nur eine Größe von 0,4 mm. Sie ist also mit dem Auge gerade noch so zu sehen. Alle Schlupfwespen haben einen Legestachel. Dieser dient aber nur zur Eiablage. Die Umwandlung in einen Wehrstachel, wie bei den Gemeinen Wespen, fand erst später statt. Die Schlupfwespen naschen auch nicht an Kuchen, sondern sie ernähren sich von den Eiern der Motten.
Die Schlupfwespen verschwinden, wenn es keine Motten mehr gibt
Die Schlupfwespe Trichogramma kann im Internet gekauft werden. Beim Ausbringen ist darauf zu achten, dass es auch Motteneier in deren Nähe gibt. Sie haben zwar einen ausgezeichneten Geruchssinn, trotzdem ist ihre Reichweite begrenzt. Sie machen sich dann sofort auf die Suche nach den Eiern. Nach kurzer Zeit schlüpft aus diesen keine Mottenlarve mehr, sondern eine Schlupfwespen, die sich dann erneut wieder auf die Suche nach Motten macht. Das geht solange, wie Motten in der Wohnung vorhanden sind. Wenn die Schädlingsbekämpfung Erfolg hatte, dann finden die Schlupfwespen keine Nahrung mehr. Sie ernähren sich nur von Motten und wenn es keine mehr gibt, dann müssen diese verhungern. Der Wohnungsinhaber bekommt davon überhaupt nichts mit, er entsorgt die Schlupfwespen einfach über den Hausstaub. Sollte der Nachbar Motten haben, dann kann es sein, dass die Schlupfwespen beim Nachbarn einziehen. Das ist aber eher ungewöhnlich, weil die Schlupfwespen – wie schon gesagt – nur eine sehr geringe Reichweite haben.