Der Feind im Schatten

Tiere, die sich in der Natur hemmungslos vermehren können, besitzen oft keinen natürlichen Feind. Auch die Mehl- und Kleidermotten haben im Prinzip im Vorratsschrank oder im Kleidersack keinen Feind, einmal abgesehen von den Menschen, die ihnen nach dem Leben trachten. In der Natur haben viele Insekten Schlupfwespen als Feinde. Allerdings lauern diese den Tieren nicht auf und töten sie durch einen gezielten Biss in den Nacken. Sie gehen sehr viel diffiziler vor. Wenn man so will, könnte man das Vorgehen der Schlupfwespen mit einem Kuckuck vergleichen, der sein Ei in fremde Nester legt und dann die Brut des Wirts einfach aus dem Nest wirft und damit tötet.

Die Schlupfwespe Trichogramma evanescens

Manche Schlupfwespen werden bis zu 5 Zentimeter lang und ein Legestachel, mit dem sie ihre Eier legen (der sogenannte Ovipositor) ist oft nochmals so lang. Die Schlupfwespe Trichogramma evanescens, die für die Bekämpfung der Motten interessant ist, bringt es nur auf knapp einen halben Millimeter. Wie alle Schlupfwespen ist auch Trichogramma ein Eiparasit. Ihre Eier ernähren sich von den Eiern der Motten und es schlüpft keine Motte sondern eine Schlupfwespe, die daraufhin wieder an den Eiern der Motten parasitiert. Die Hausfrau oder der Hausherr bekommt davon überhaupt nichts mit. Trichogramma führt ein ruhiges und unerkanntes Leben, quasi im Schatten.

Trichogramma evanescens richtig einsetzen

Um die Motten richtig zu bekämpfen, genügt es nicht, einfach nur einmal freizulassen. Auch muss bedacht werden, dass die Reichweite der kleinen Tiere nicht besonders groß ist. Etwas Detektivarbeit ist also im Vorfeld nötig, um herauszubekommen, wo sich die Schädlinge befinden. Trichogrammen werden professionell gezüchtet und in kleinen Kärtchen verkauft. Ein Kärtchen reicht in der Regel für einen Schrank oder ein Regal aus. Die Freilassung sollte im Abstand von ungefähr drei Wochen erfolgen. Bei Lebensmittelmotten sind drei Freilassungen zu empfehlen, bei Kleidermotten sollten es vier sein.

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